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Topduell im SG-Wohnzimmer

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Auf internationalem Bühne haben sich in dieser Spielzeit bereits Spitzenklubs in der Campushalle vorgestellt. Nun zieht die Bundesliga nach und zwar gewaltig, wenn am Sonntag die Füchse aus Berlin in Flensburg auf Punktejagd gehen (Anwurf 17.30 Uhr).

"Das ist ein Super-Team. Wenn wir einen schlechten Tag erwischen und die Füchse einen guten Tag, ja dann können sie auch in Flensburg gewinnen", ordnet SG-Trainer Ljubomir Vranjes das Duell gegen den in der Bundesliga bislang unbesiegten Tabellenzweiten entsprechend ein. Und auch Torhüter Mattias Andersson ist sich sicher: "Das wird ein sehr körperbetontes Spitzenspiel, dass über den Kampf entschieden wird."

Gut in Erinnerung geblieben ist den Gastgeber der letzte Auftritt der Berliner in der Campushalle im April diesen Jahres, als es nach einem bedrohlichen 12:19-Rückstand (35.) am Ende noch einen versöhnlichen 28:25-Erfolg reichte. Dazu Andersson: "Dort haben wir gesehen was passieren kann, wenn Abwehr und Torhüter nichts hinbekommen.

Glücklicherweise haben wir in den letzten 25 Minuten unseren Job besser gemacht und noch gewonnen. Abwehr und Torhüter sind in jedem Spiel und besonders gegen Spitzenmannschaften wie Berlin die größten Faktoren um das Spiel für sich entscheiden zu können."

Da, wie Vranjes und Andersson betonen, die beiden Rivalen auf vergleichbarem Niveau agieren, sind es die Kleinigkeiten, die über Sieg und Niederlage entscheiden. Dazu Andersson: "Wir müssen aggressiv spielen und als Mannschaft geschlossen auftreten um die Gegenstöße zu verhindern. Zugleich muss es uns gelingen unser Konterspiel aufzuziehen und überhaupt gilt es cool zu bleiben."

Sorgen bereitet der SG weiterhin Lars Kaufmann. Der Nationalspieler klagt seit einiger Zeit um Beschwerden im linken Knie und wurde deshalb zuletzt beim Pokal-Auftritt in Ferndorf komplett geschont. "Er wird gegen die Füchse spielen", bestätigt Vrabjes zwar, der Blick des Schweden drückt allerdings keine Erleichterung aus. "Wir müssen sehen, wie sich die Situation entwickelt und rechnen dabei mit allen Möglichkeiten." Erst nach dem Topduell soll die weitere Vorgehensweise festgelegt werden.

Erfreulich ist in diesem Zusammenhang sicherlich die Entwicklung von Maik Machulla, der nach Aussage von Vranjes "nun richtig im Team angekommen ist" und auch gegen einen Hochkaräter wie Berlin durchaus als Alternative für die Rückraum-Mitte in Frage kommt.

Im Hinblick auf das recht wenn auch »schiefe" Tabellenbild gilt bei der SG das Motto: "Gewinnen und uns weiter nach oben arbeiten", wie Vranjes betont. "Allerdings werde ich mich erst nach dem Auswärtsspiel am 23. Dezember gegen Essen mit der Tabelle beschäftigen."

Die Füchse, die in der Meisterschaft nur in den Heimspielen gegen Melsungen (27:27) und THW Kiel (26:26) Federn ließen, im DHB-Pokal gegen Lübbecke hingegen ausschieden (28:32) und in der Champions-League nur beim FC Barcelona unter die Räder kamen (23:34), werden in Bestbesetzung erwartet. Mit Alexander Petersson hatten die Berliner zwar einen herben Aderlaß zu verzeichnen, dürften aber dank der Verpflichtungen von Børge Lund und Konstantin Igropulo mit Sicherheit nicht schwächer geworden sein.