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Flensburger reisen zum kampfstarken Aufsteiger

(sh:z; Jan Wrege) "Schon komisch, so viel Zeit zu haben", findet Ljubomir Vranjes. Doch der Trainer der SG Flensburg-Handewitt hat keine Not, die ungewohnt langen Pausen zwischen zwei Spielen zu nutzen. "Wir können endlich Handball trainieren", sagt Vranjes, was sich beim Gedanken an Berufsspieler vielleicht seltsam anhört, tatsächlich aber meint: Sorgfalt bei der Vorbereitung, Muße für den Blick aufs Detail - das ging in der Hetze des Frühjahrs oft unter. So trat die SG gestern bestens vorbereitet ihre vorletzte Reise dieser Spielzeit in der Handball-Bundesliga an: Gegner ist heute (19.45 Uhr) der Aufsteiger TV Neuhausen.

Auf die Flensburger wartet ein Team, das ums Überleben kämpft. Vier Spiele stehen für den Tabellen-16. noch aus: Daheim gegen die SG und die RN Löwen, auswärts in Lemgo und Gummersbach. Letzteres kann zum Endspiel gegen den Abstieg werden, wenn Neuhausen vorher noch einmal gewinnt. Das gilt bei den Süddeutschen als "Umögliches, das möglich gemacht werden soll" - am liebsten schon gegen Flensburg.

Auch für Vranjes und sein Team steht viel auf dem Spiel: "Wir brauchen die Punkte aus Neuhausen, um die Qualifikation für die Champions League zu schaffen." Die Gastgeber stemmen sich mit einer 3-2-1-Abwehr ("Vorbild Balingen, die Schule von Rolf Brack", so Vranjes) gegen den Rücksturz in die 2. Liga und nutzen dabei alle Mittel, die bei den Schiedsrichtern durchgehen. Gegen Hamburg waren das nicht wenige, der TVN überraschte mit einem 28:28. Vranjes ist aber überzeugt, dass seine Mannschaft dagegenhalten wird: "Wir sind voll mit Power. An Wille und Kampfgeist soll es nicht liegen."