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SG will schwache Serie in Lemgo beenden

(sh:z; Jan Wrege) Die Bilanz der SG Flensburg-Handewitt gegen den TBV Lemgo in den vergangenen drei Jahren fällt mäßig aus. In der Handball-Bundesliga gelang der letzte Auswärtssieg im Dezember 2009, es folgten zwei Niederlagen in der Lipperlandhalle und sogar ein Remis in Flensburg. "Es wird ein schweres Spiel", sagte Torhüter Mattias Andersson gestern vor der Abreise nach Ostwestfalen, wo die Flensburger heute (20.15 Uhr/Sport1 live) die Chancen auf Platz zwei in der Liga oder gar auf die Attacke gegen Spitzenreiter THW Kiel bewahren wollen.

Einen Kommentar zum Champions-League-Viertelfinale gegen den HSV Hamburg wollte Andersson "lieber nicht" abgeben. "Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Wir müssen den Fokus immer auf das nächste Spiel richten", forderte der Schwede. Die jüngste Erfolgsserie seiner Mannschaft betrachtet Andersson mit gemischten Gefühlen. "Wir haben einen guten Lauf, haben viele Punkte geholt und dabei gut gekämpft. Spielerisch haben wir aber noch Potenzial nach oben", stellte der 34-Jährige fest.

Gegen Gorenje Velenje tat sich die SG Flensburg-Handewitt im CL-Achtelfinale trotz zweier Siege schwerer als ihr lieb sein konnte. Eine Steigerung sollte in Lemgo schon gelingen. "Das ist eine gute Mannschaft. Die Probleme, die Lemgo in der ersten Saisonhälfte hatte, sind geringer geworden. Da herrscht jetzt mehr Ruhe, so sieht es jedenfalls von außen aus", sagte SG-Trainer Ljubomir Vranjes. Zuletzt hätte der TBV gut gespielt: "Ein 27:27 gegen die Rhein-Neckar Löwen ist kein schlechtes Ergebnis."

Vranjes schätzt besonders die Rückraumreihe der Gastgeber mit Spielmacher Martin Strobel, dem Halblinken Gunnar Dietrich und Linkshänder Rolf Hermann (124 Feldtore in dieser Saison) als stark ein. Zudem könne Lemgo die Routine des 35 Jahre alten Ex-Nationalspieler Florian Kehrmann (Rechtsaußen) und die Qualitäten des DHB-Auswahlkeepers Carsten Lichtlein in die Waagschale werfen. Der Lemgoer Trainer Dirk Beuchler hat allerdings auch einige Sorgen. Unter anderem werden der schnelle Konterspieler und Linksaußen Jens Bechtloff sowie Kreisläufer Sebastian Preiß voraussichtlich wegen Verletzungen fehlen.

SG-Coach Vranjes setzt auf den Kader der vergangenen Woche, eventuell ergänzt um einen Rückkehrer: "Petar Djordjic fährt mit nach Lemgo. Er ist jetzt fast eine Woche im Training. Es sieht gut aus." Ob der Halblinke heute - sieben Monate nach einem Kreuzbandriss - schon ein kurzes Comeback feiern kann, ließ Vranjes offen.