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Lemgo vor Augen - HSV am Horizont

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Zumindest für ein paar Minuten drängte gestern Mittag das Ergebnis der Viertelfinal-Auslosung der Champions-League die Vorbereitung der SG Flensburg-Handewitt auf das Bundesliga-Auswärtsspiel beim TBV Lemgo (heute, 20.15 Uhr) in den Hintergrund. Der HSV Hamburg stellt sich demnach der SG in den Weg ins Final4 nach Köln. "Das ist okay", ließ sich SG-Coach Ljubomir Vranjes entlocken, "der HSV hat eine gute Mannschaft, es werden zwei spannende Duelle. Aber bis dahin liegen noch viele Spiele vor uns."

Ähnlich kurz und bündig befasste sich auch SG-Keeper Mattias Andersson gestern mit dem Dauergegner aus Hamburg, gegen den die SG zunächst in eigener Halle antreten muss (21. April, 18.45 Uhr). "Die Kunst ist es, sich immer nur auf den nächsten Gegner zu konzentrieren. Und der heißt nun einmal Lemgo und nicht Hamburg", so der Schwede, der nach dem Vormittagstraining und einer kleinen Mittagspause in den SG-Bus stieg und in Richtung Ostwestfalen aufbrach.

Und in der Tat sind die Schatten, die die insgesamt vier Duelle mit dem HSV im April werfen, derzeit nicht sonderlich groß. Dem Bundesliga-Rückspiel (9. April) vier Tage vor dem Halbfinale im DHB-Pokal (13. April) sowie, in der zweiten Aprilhälfte, erneut Hin- und Rückspiel in der Champions League - das siebenfache Aufeinandertreffen mit dem Nord-Rivalen aus der Elbmetropole löste auch in Hamburg nur wenig Begeisterung aus.

"Dass wir im Viertelfinale gleich wieder auf unseren Gruppengegner treffen, und dass es zudem ein rein deutsches Duell wird, ist kein gutes Los. Auf der anderen Seite ist die Aufgabe leicht zu lösen - aber nur was die An- und Abreise betrifft. Sportlich gesehen müssen wir sicherlich wieder alles in die Waagschale werfen, um die SG Flensburg-Handewitt bezwingen zu können", sagte HSV-Geschäftsführer Christoph Wendt.

"Mit diesem Los können wir natürlich nicht zufrieden sein«, reagierte HSV-Trainer Martin Schwalb ebenfalls alles andere als erfreut auf die Auslosung. "Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die  dem  Final4 gut zu Gesicht stehen würden. Das hat die Vorrunde gezeigt. Aber weiterkommen kann nur ein Team. Es ist keine Frage, dass wir das sein wollen, wir wissen aber natürlich ebenso wie alle Fans, welche Herausforderung uns mit der SG erwartet. Das werden erneut heiße Duelle werden."

Vranjes rückte doch schnell den Alltag wieder in den Blickpunkt. "Lemgo spielt eine gute Rückrunde. Wir haben dort die letzten beiden Jahre nicht gewonnen und wollen es dieses Mal besser machen", versicherte der Coach, der mit Ausnahme von Torhüter Søren Rasmussen und Arnór Atlasson seinen Kader komplett zur Verfügung hat.

Dazu darf sich nun auch Petar Djordjic rechnen, der nach seinem verletzungsbedingten Ausfall (Kreuzbandriss) vor seinem Comeback steht. "Mal sehen, ob er zum Einsatz kommen wird", hielt sich Vranjes alle Optionen offen. Grund zum gesteigerten Optimismus lieferte zudem Michael V. Knudsen, der nicht mehr über Probleme im Knie klagt. "Es läuft gut bei Michael", zeigte sich Vranjes erleichtert seinen Topspieler im Saisonendspurt wieder im Aufgebot zu haben. Für Andersson steht zudem fest, dass "wir einen guten Lauf und zudem noch Luft nach oben haben. Schließlich waren unsere Leistungen gegen die Löwen und Velenje ja nicht optimal."