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Positive Arroganz ausstrahlen

(Flensborg Avis; Volker Metzger) "Wir müssen positive Arroganz ausstrahlen", fordert Thomas Mogensen, wenn die Handballer der SG Flensburg-Handewitt am Sonntag beim TSV GWD Minden um Bundesliga-Punkte kämpfen (Anwurf 15 Uhr). Der dänische Spielmacher nennt eine "einhundert prozentige EInstellung" schlichtweg als ausschlaggebend, um im mit vielen Pflichtspielen gesegneten Jahresentspurt nicht zu stolpern. "Du musst immer voll fokussiert sein, immer großen Respekt vor dem nächsten Gegner haben, nur dann kann man auch das Optimale herausholen."

Getreu diesem Motto sorgt die SG seit Wochen für positive Schlagzeilen, verdient sich vielerorts auch Anerkennung und Respekt, nur von den eigenen Fans zeigen sich Spieler und Trainer ein wenig enttäuscht. Dazu Coach Ljubomir Vranjes. "Wir kommen direkt vom schweren Auswärtsspiel aus Montpellier nach Hause und legen gegen Melsungen einen Superstart hin, führen nach einer Viertelstunde mit 12:4-Toren und in der Halle ist es total ruhig. Das verstehe ich nicht", wunderte sich Vranjes, denn "Handball ist verdammt schwer. Wir haben immer neue Spieler bekommen und trotzdem machen sie einen unglaublichen Job. Sie kämpfen mit allem was sie haben und das verdient einfach viel mehr Anerkennung", kritisiert der Schwede. Und auch Mogensen zeigt sich ein wenig irritiert. "Da fragt man sich schon einmal, was wir noch anstellen müssen, um die Zuschauer zu begeistern."

Am Sonntag gilt es zunächst fernab der eigenen Fans den Weg in der Tabelle nach oben fortzusetzen. Besonders für Ólafur Gústafsson ist der Auftritt beim Aufsteiger etwas besonderes, schließlich ist es das erste Auswärtsspiel des Isländers nach seinem Wechsel nach Flensburg. Dazu Mogensen: "Das Zusammenspiel mit Ólafur klappt schon ganz gut. Wir haben vier bis fünf feste Abläufe, die wir gemeinsam trainieren. Und man kann sagen, dass er schon gut angekommen ist bei uns". Und Fortschritte des Rückraum-Shooters sind nicht nur auf dem Spielfeld zu erkennen. Auch der Sprachkurs trägt langsam Früchte. "Ich sage die Spielzüge zwar auf deutsch an, aber wenn ich noch etwas erklären muss, dann sage ich es Ólafur auf englisch. Noch, denn es klappt immer besser mit der deutschen Sprache bei ihm", plaudert Mogensen aus dem Nähkästchen. Und wer weiß, vielleicht klappt es mit dem Funkenflug zwischen den Handballern und ihrer Fan-Gemeinde auch schon bald wieder besser.