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Jetzt volle Konzentration auf die Liga und den Pokal

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Mit dem 27:25-Coup in Montpellier hat die SG Flensburg-Handewitt trotz ihrer Verletzungsprobleme das erste Teilziel der Saison vorzeitig erreicht. Der deutsche Vizemeister steht im Achtelfinale der Champions League. Bis zur WM-Pause gilt die volle Konzentration nun der Handball-Bundesliga und dem Achtelfinale im DHB-Pokal. Nur 46 Stunden nach der Rückkehr aus Südfrankreich wartet heute (20.15 Uhr) in der Liga eine nicht zu unterschätzende Aufgabe auf die SG. Zu Gast in der Flens-Arena ist die MT Melsungen, die sich mit sechs Siegen in Folge heimlich, still und leise  auf den sechsten Tabellenplatz geschlichen hat. "Das wird nicht einfach", sagt Trainer Ljubomir Vranjes. "Melsungen hat einen Schritt nach vorne gemacht."

Vor allem die Defensive der Nordhessen präsentiert sich in der laufenden Serie wesentlich stabiler als in den Vorjahren. Das ist in erster Linie der Verpflichtung  des Ex-Kielers Daniel Kubes geschuldet, der gemeinsam mit Felix Danner einen starken Mittelblock bildet. "Melsungen hat jetzt auch verschiedene Abwehrvarianten - eine  6:0-, eine 5:1-Deckung oder eine schiefe 5:1. Aber wir sind darauf vorbereitet", sagt Vranjes.

Im Angriff des Tabellensechsten ist der Ex-Flensburger Patrick Fahlgren der unumstrittene Chef. "Patrick steuert das Spiel sehr gut", hat Vranjes in seiner Video-Analyse festgestellt. Und Fahlgren ist auch torgefährlich. Beim  32:28 gegen den TuS N-Lübbecke traf der Schwede sieben Mal und wurde nur von seinem Mitspieler Alexandros Vasilakis übertroffen, der zehn Mal erfolgreich war. SG-Kapitän Tobias Karlsson freut sich auf das Wiedersehen mit Fahlgren, der von 2009 bis 2011 das SG-Trikot trug. "Wir telefonieren immer noch viel", berichtet Karlsson. "Aber auf dem Spielfeld ist das egal. Dort zählt nur die SG."

Die Nordhessen kommen mit breiter Brust in den hohen Norden. Trainer Michael Roth möchte die Siegesserie aber nicht überbewertet wissen. "So viel haben wir gar nicht erreicht, wir haben einfach nur unsere Hausaufgaben gemacht." Für den 50-Jährigen ist die SG klarer Favorit. "Jetzt haben wir die beiden leichtesten Auswärtsspiele der Saison", sagt Roth mit Blick auf die heutige Partie und das Spiel am Sonntag in Kiel.

Doch wer Roth kennt, weiß, dass er sich schon etwas ausrechnet. Das befürchtet auch Vranjes, an dessen Team die letzten Wochen nicht spurlos vorbei gegangen sind. Zum Glück kann er wieder auf Florian von Gruchalla und Olafur Gustafsson zurückgreifen. Wird es also einen Pflichtsieg geben? "Es gibt keine Pflicht in Anbetracht unserer Lage", sagt Vranjes. "Wir wollen gewinnen, müssen dafür aber hart arbeiten."