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Nicht abreißen lassen

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Nach zwei Auswärts-Niederlagen in Folge ist die Ernüchterung im Hause der SG Flensburg-Handewitt groß. Daher ist die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes auch froh, dass sie heute (20.15 Uhr/Live Sport1) gegen den SC Magdeburg wieder in eigener Halle antreten darf. Im Gegensatz zur Fremde (4:8 Punkte) hat der Vizemeister in seinem "Wohnzimmer" noch eine Weiße Weste (8:0 Punkte) und feierte dort zuletzt einen vielbeachteten 29:18-Erfolg gegen die Füchse Berlin. Durch diesen Sieg war die SG ganz dicht an das Spitzen-Trio der Liga herangerückt. Durch die Pleiten in Kiel und Hannover ist der Kontakt jedoch etwas verloren gegangen, und heute gilt es diesen nicht vollends abreißen zu lassen. Bei einem Heimsieg rückt der Europacupsieger auf Platz fünf vor, eine erneute Niederlage würde bedeuten, dass der Achte, der SCM, an der SG vorbeizieht.

"In Kiel kann man verlieren, die Niederlage in Hannover hingegen tut weh", gestand SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke im Vorfeld der heutigen Partie. "Wir dürfen den Punkten jedoch nicht hinterhertrauern, sondern müssen Magdeburg aus der Halle kämpfen. Wir sind der Favorit gegen den SCM und alle gemeinsam, auch mit unseren Fans, müssen wir uns jetzt wieder hochziehen."

Dabei kann die SG wie schon in Hannover auch wieder auf Michael V. Knudsen, Lasse Svan Hansen und Florian von Gruchalla bauen. Alle drei wurden gestern nochmal eingehend untersucht und meldeten sich nach dem Abschluss-Training fit. Lars Kaufmann, der sich seit Wochen mit Knie-Beschwerden herumplagt, wird heute ebenfalls dabei sein. Ab morgen wird er der SG jedoch für unbestimmte Zeit fehlen. Der Nationalspieler wird sich nach reiflicher Überlegung und diversen Untersuchungen nun doch am linken Knie operieren lassen. Dies teilte Schmäschke gestern mit. "Lars wird am Mittwoch Vormittag in der Diako operiert", so der SG-Geschäftsführer, der beim gestrigen Abschluss-Training ein letztes Mal mit Kaufmann und der mediznischen Abteilung tagte. "Es wird eine Arthroskopie vorgenommen und erst danach können wir sagen, wie es mit Lars weitergeht. Zu seiner Ausfallzeit geben wir keine Prognosen ab. Mein Respekt gilt Lars, der sich viele Wochen mit diesen Beschwerden durchgekämpft hat".

Nach Petar Djordjic (Kreuzbandriss) ist Kaufmann der zweite Rückraum-Shooter auf der "Königsposition", der lange ausfallen wird. Die Gäste, die am vergangenen Wochenende 33:25 gegen Großwallstadt gewannen, haben ebenfalls Personalsorgen. Sie müssen heute ohne ihren Kapitän Fabian van Olphen (Finger ausgegkugelt) und Abwehrchef Kjell Landsberg (Sprunggelenk) auskommen. Beide sind erst gar nicht mit nach Flensburg gereist. Der neue Mittelblock der Gäste wird daher aus Ales Pajovic und im Wechsel Bartosz Jurecki sowie Stefan Kneer bestehen.  

Ebenfalls fehlen wird dem SCM der isländische Nationaltorhüter Björgvin Gustavsson (reaktive Arthritis). Er wird von dem charismatischen Dänen Kristian Rasmussen ersetzt, den der SCM in der letzten Woche kurzfristig aus Nordsjælland geholt hat. Vor allem die Dänen im Team der SG dürften "Nøller", wie ihr mittlerweile 41 Jahre alter Landsmann genannt wird, bestens kennen. Zum einen, weil der ehemalige Mindener 47-facher dänischer Nationalspieler ist, aber vor allem durch seinen extravaganten Jubel. Nach besonders geglückten Paraden reißt sich Asmussen nicht selten das Trikot hoch und präsentiert seinen Bauch. Für die SG bleibt zu hoffen, dass sich für dieses Spektakel nicht allzu oft die Gelegenheit bietet.

Wenn es so läuft wie im März, als die SG deutlich mit 32:21 gegen Magdeburg gewann, dann wird Asmussen sich nicht entblößen. Ob bauchfrei oder nicht, wer live in der Campushalle dabei sein möchte kann nach wie vor Eintrittskarten erhalten. Alle Informationen hierzu gibt es auf der Internetseite der www.sg-flensburg-handewitt.de.