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Turbulentes Testspiel

(sh:z) Die SG Flensburg-Handewitt musste mehrmals in doppelter Unterzahl antreten. SG-Trainer Ljubomir Vranjes reklamierte, sah den gelben Karton und bekam sogar zwei Minuten aufgebrummt. Und Linksaußen Anders Eggert sicherte seinen Farben mit einem Dreher 30 Sekunden vor dem Abpfiff ein 28:28 (14:14)-Remis beim dänischen Zweitligisten Ribe-Esbjerg HH. Dramatische Szenen vor rund 500 Zuschauern und ein mageres Ergebnis – wenn es ein Pflichtspiel gewesen wäre.
Ljubomir Vranjes hatte aber einen ganz anderen Blick aufs Geschehen. Ihm ging es um Spielpraxis, Abstimmung, Abwehrverhalten und Integration der Neuzugänge. „Wir bereiten uns ja nicht für die Testspiele vor, sondern auf die neue Saison", betonte er. Sicherlich passte es dem Schweden nicht ins Kalkül, dass die beiden Unparteiischen offensichtlich bemüht waren, sich in den Vordergrund zu pfeifen. Dennoch sammelte Ljubomir Vranjes wieder einige wertvolle Erkenntnisse.
So meldete sich Holger Glandorf nach einem Schonprogramm in Bremen voller Tatendrang zurück und deutete an, dass er zu einer Schlüsselfigur im SG-Kollektiv werden kann. „Er hat wirklich gut gespielt", sagte Ljubomir Vranjes. „Zumindest solange er genug Kraft hatte." Müde Knochen hatten gegen den aufmüpfigen dänischen Zweitligisten aber auch alle anderen SG-Akteure. Noch am Vormittag hatten sie eine strapaziöse Krafteinheit durchzustehen. Zudem musste die SG wieder mit einem kleinen Aufgebot operieren. Diesmal fehlte Viktor Szilagyi, der in der Nacht zum Freitag zum zweiten Mal Vater eines Sohnes geworden ist. Und der neue Schlussmann Mattias Andersson schaute nur zu. Eine gute Viertelstunde mischte Lars Kaufmann mit. Der wurfgewaltige Halblinke machte kein Geheimnis daraus, dass die Schiene, die er nun wegen eines Sehnenrisses am rechten Daum trägt, „noch etwas ungewohnt" war.