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SG muss sich ein Polster schaffen

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt setzt morgen (15 Uhr, Campushalle) ihre "Mission Europapokal" nicht ohne Sorgen fort. Normalerweise ist der Tabellenzweite der Handball-Bundesliga klarer Favorit im Halbfinale des Pokalsiegerwettbewerbs gegen den spanischen Vertreter BM Aragon. Doch die SG geht angeschlagen in den 15. Vergleich mit einem Team aus der Liga Asobal. Die Linkshänder Holger Glandorf und Lars Bastian fallen aus, drei weitere Akteure plagen Blessuren. Über den Einsatz von Lasse Svan Hansen wird erst morgen nach einer Ultraschalluntersuchung entschieden. Der Rechtsaußen war am Mittwoch in Gummersbach mit Leistenbeschwerden ausgeschieden. Bei Torhüter Mattias Andersson muss sich zeigen, wie er sich von zwei Kopftreffern erholt hat, Petar Djordjic hat Schmerzen am Daumen der Wurfhand.

Doch nicht nur wegen der personellen Probleme sagt SG-Trainer Ljubomir Vranjes: "Wenn man die SG im Finale erleben will, brauchen wir zu Hause den Druck von unseren Zuschauern." Ein gutes Polster ist nötig, da sich die SG am kommenden Sonnabend in Saragossa auf eine heiße Kulisse mit 7000 Spaniern einstellen kann.

BM Aragon gehört zu einem anderen Kaliber als die bisherigen Kontrahenten im Wettbewerb, die mehr oder minder sicher beherrscht worden sind. "Das ist eine Mannschaft, die sehr guten Handball spielt", stellt Vranjes nach wie immer ausführlichem Videostudium fest. Der Stil sei typisch spanisch: Viele schnelle Kreuzbewegungen im Rückraum, das intensive Spiel mit dem Kreisläufer, der selbst das Tor sucht oder Sperren setzt, ein schneller und torgefährlicher Mittelmann sowie flinke und technisch versierte Außen. "Sie haben ein klares Konzept und sind gut eingespielt", sagt der SG-Coach über die Gäste, die außer dem Ungarn Gabor Grebenar ausschließlich spanische Akteure im Kader haben.

Das vom Weltmeister Mariano Ortega (41) trainierte Team zeigte in dieser Saison seine Qualität in knapp verlorenen Spielen gegen die Weltklasse-Gegner FC Barcelona und Atletico Madrid. Daher sagt Ortega zwar: "Flensburg ist für mich der klare Titelkandidat in diesem Wettbewerb", warnt aber: "Uns sollte man nicht unterschätzen." Dafür stehen Kräfte wie der Torjäger und aktuelle Nationalspieler Jorge Maqueda im rechten Rückraum, Routinier Demetrio Lozano, der wurfgewaltige Grebenar und der nicht minder gefährliche Spielmacher Victor Vigo.

Lozano soll verletzt sein, dennoch bereitet Vranjes auch das Spiel gegen den früheren THW-Halblinken vor: "Ich gehe kein Risiko ein und beachte jeden, der auf der Liste steht."