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Den Matchball nutzen

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Sie brennen förmlich darauf heute Abend um kurz nach 20 Uhr den Europapokal in die Höhe zu stemmen und eine rauschende Party mit den Fans zu feiern! "Wir werden 60 Minuten lang Vollgas geben und wollen diesen Pokal unbedingt gewinnen", lautet der einhellige Tenor im Lager der SG Flensburg-Handewitt, die heute im Final-Rückspiel des Europa-Pokalsiegerwettbewerbs auf den VfL Gummersbach treffen wird (18.45 Uhr, Campushalle).

Die Durstrecke auf internationalem Parkett, auf dem die SG zuletzt 2001 einen Titel holte (Pokalsieger-Wettbewerb), soll endlich ein Ende finden. Nach 2005 (DHB-Pokalsieg) soll wieder ein "Erfolg zum Anfassen" an die Förde geholt werden. Und nach dem 34:33-Erfolg im Hinspiel am letzten Wochenende hält das Team von Trainer Ljubomir Vranjes dafür auch alle Trümpfe in der Hand.

Die Vernunft rät zwar zur Vorsicht, die Körpersprache kündigt hingegen großen Tatendrang an. "Wir sind heiß und werden 60 Minuten lang Vollgas geben", kündigt Jacob Heinl an und gibt damit die Kernaussage der Mannschaft wieder. Durch die Bank weg war bei den SG-Spielern nach dem gestrigen Abschluss-Training ein Funkeln in den Augen zu erkennen. »Wir haben einen guten Job in Gummersbach gemacht und wollen diesen Weg weitergehen", erklärt Vranjes, der einen ganz besonderen Wunsch von den Fans hat. "Wir brauchen eine Extra-Portion Unterstützung von unseren Zuschauern um das Finale zu gewinnen, da Gummersbach alles in die Waagschale werfen wird. In der Halle muss es brennen", so der Schwede, der sich viel Zeit genommen hat, um die Pokalsieger-Taktik mit seinen Ballwerfern zu besprechen. "Die Zeit des Redens ist vorbei, nun werden wir handeln."

Gar kochenden Stimmung bis zum "abhebenden Hallendach" wünscht sich Geschäftsführer Dierk Schmäschke, der seinem Team "vollstes Vertrauen entgegenbringt." "Es wird alles andere als ein Spaziergang. Aber die Mannschaft ist bereit für dieses große Spiel und wird alles dafür unternehmen, um den Pokal zu holen. Mit dem Druck kann sie umgehen."

Michael V. Knudsen hat ohnehin seine trophäenlose Zeit im Trikot der SG längst satt. »Ich spiele seit 2005 in Flensburg und habe bisher keinen Pott geholt. Das soll sich nun aber ändern. Wir sind haben Respekt vor Gummersbach, und im Pokal kann viel passieren. Aber wir werden uns die große Chance nicht nehmen lassen. Wir spielen seit vielen Wochen sehr konstant auf einem guten Niveau und das wollen wir im Rückspiel in eigener Halle erneut beweisen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir es auch schaffen werden. Wir sind bereit für diesen Kampf."

Den Status einer Spitzenmannschaft, dessen Weg zurück in die Champions-League führt, will auch Lars Kaufmann untermauern. "Auch wenn Gummersbach im laufenden Wettbewerb schon einmal für eine Überraschung gesorgt hat, haben wir den Vorteil in unserer Halle vor unseren Fans spielen zu können. Wir sind voll konzentriert", verkündet der Nationalspieler selbstbewusst. "Zwei wichtige Partien so kurz hintereinander sind nicht optimal, aber wir werden noch einmal Gas geben", verkündete der Gummersbacher Adrian Pfahl. Auf ihn wird es wie zuletzt beim Bundesliga-Auftritt am vergangenen Dienstag in Hannover, wo er mit Patrick Wiencek (beide 8 Treffer) bester Werfer seines Teams war, auch in Flensburg besonders ankommen.

Dort will man, egal wie das Endspiel auch endet, auf eine erfolgreiche Saison anstoßen. "Es gibt eine große Feier mit Open End", versprach SG-Geschäftsführer Holger Kaiser.