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Starke Abwehr als Basis für den Sieg

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt ist bei ihrer "Mission Europapokal" auf gutem Weg. Im Hinspiel des Achtelfinales im Cupsieger-Wettbewerb setzte sich der Vierte der Handball-Bundesliga gestern mit 32:26 (17:10) beim ungarischen Vertreter FTC Pler Budapest durch. Damit kann die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes das Rückspiel am Sonnabend (15 Uhr, Wikinghalle Handewitt) ganz entspannt angehen.

Vor 900 Zuschauern, darunter eine lautstarke Flensburger Schlachtenbummlergruppe, begann die SG in der ungarischen Hauptstadt besonders in der Defensive sehr stark. Die 6:0-Reihe und der überragende Keeper Sören Rasmussen arbeiteten zahlreiche Konterchancen heraus. Nach dem 3:3 (10.) zogen die Gäste mit Tempogegenstößen und zweiter Welle schnell über 7:4 und 9:5 auf 13:7 davon. "Die erste Halbzeit hat mir sehr gut gefallen. Das war mehr als okay", meinte Trainer Vranjes, der sich besonders über die Leistung von Rasmussen freute: "Das war schön anzusehen, richtig gut." Der Däne wehrte elf Bälle ab. Höhepunkt war die Doppelparade kurz vor der Pause, als er zunächst den Siebenmeter von Palos kassierte und unmittelbar darauf auch den Nachwurf aus kurzer Distanz.

Im Feldangriff hatte die SG einige Mühe gegen die extrem offensive ungarische 3-2-1-Abwehr, die die Flensburger teilweise bei 15 Metern attackierte. "Wir haben etwas Zeit gebraucht, um in das Spiel hineinzufinden. Mit der offensiven Abwehr haben uns die Ungarn vor eine schwere Aufgabe gestellt", sagte Petar Djordjic, der später mit sieben Treffern zum besten Werfer neben Lasse Svan Hansen avancierte.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte die SG den Vorsprung auf 18:10, bevor die beste Phase des FTC Pler einsetzte. "Wir haben in der Abwehr die Intensität heruntergefahren und im Angriff zu früh geworfen", analysierte Vranjes. Zudem hielt Mattias Andersson, der nun im Tor stand, nicht ganz so stark wie Rasmussen, hatte aber auch weniger Unterstützung durch die Deckung. Dort musste Tobias Karlsson geschont werden, weil er sich vorn als Ersatz-Kreisläufer aufrieb. Spielmacher Viktor Szilagyi stellte "einige Absprachefehler" fest sowie Probleme im Positionsangriff. "Gegen eine so offensive Abwehr muss man immer mehr investieren. Ich bin nicht 100-prozentig zufrieden", meinte Szilagyi.

Vranjes bedauerte angesichts der ungarischen Taktik den Ausfall seiner etatmäßigen Kreisläufer. "Wenn da Michael Knudsen und Jacob Heinl in die Lücken laufen, haben die keine Chance", sagte der SG-Coach, der zumindest Knudsen am Mittwoch gegen Göppingen wieder zurückerwartet. Die SG ließ sich allerdings vom Zwischenspurt des FTC Pler zum 21:23 (39.) aus Sicht der Gastgeber nicht beeindrucken. Binnen weniger Minuten waren die Kräfteverhältnis vor allem dank der Wurfgewalt von Djordjic und dank guter Ideen von Thomas Mogensen wieder gerade gerückt.