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FTC-PLER Budapest

Derzeit durchlebt der ungarische Europapokal-Teilnehmer FTC-PLER aus Budapest eine Geduldsprobe. In der ungarischen Liga schwankt die Platzierung der Hauptstädter zwischen fünf und sechs. Man hat das große Ziel, eines der erfolgreichsten Teams des Landes zu formen. Man weiß aber auch, dass so etwas nicht mit einem Handstreich gelingt. „Wir müssen aus zwei Teams eines machen", erklärt Trainer Gyula Zsiga. „Das erste halbe Jahr nach der Fusion war schwierig."

 

Gyula Zsiga

Im letzten Jahr sprachen finanzielle Gründe dafür, die Kräfte in der Donau-Metropole zu bündeln. Der Tabellenachte und Vize-Pokalsieger PLER – das Kürzel steht für die einst eigenständigen Klubs Pestszentlörinc, Elektromos und Rev KC – sowie der Meisterschaftsdritte Ferencvaros TC schlossen sich zusammen. Tradition gibt es genug im neuen Klub. Für Ferencvaros lief einst Istvan Szilgayi, der Vater des SG-Spielmachers, auf. Die erfolgreichste Keimzelle war aber Elektromos. Dieser Vorgänger war von 1969 bis 1971 und 1991 ungarischer Meister. Beim vierten Triumph stand bereits Gyula Zsiga, einer der renommiertesten Handball-Trainer des Landes, als Übungsleiter an der Seitenlinie.

Gabor Palos

„Unser Team muss sich noch entwickeln", sagt der 52-Jährige zu den Aussichten im Europapokal. „Von der Papierform her ist Flensburg der Favorit, aber wir werden uns gewiss nicht kampflos geschlagen geben." FTC-PLER tritt mit vielen jungen Akteuren, aber auch einigen Routiniers an. Der 38-jährige Rechtsaußen Csaba Bendo spielte in der Saison 2003/4 für den damaligen Zweitligisten HBW Balingen-Weilstetten. Er ist der Kapitän und Garant für den Mannschaftsgeist. Peter Lendvay, der Spielmacher, war schon 1997 eine Größe im Budapester Handball, spielte Champions League (mit Szeged) und in der Nationalmannschaft. Der Halblinke Gergely Kis sammelte Auslands-Erfahrungen in Südtirol und im Katar. Und als dritter Torwart im Aufgebot steht der Altinternationale Zsolt Perger, der aber hauptsächlich als Co-Trainer fungiert.

Csaba Bendo

Zurzeit hat der FTC-PLER keine aktuellen Nationalspieler. Für internationalen Flair sorgen aber drei slowakische Ballwerfer und der tschechische Keeper Jan Kominek, der mehrere Jahre in der Reichweite der Akropolis von Athen seine Brötchen verdiente. Der Slowake Maros Balaz erzielte im letzten Frühjahr im Trikot von Pick Szeged zwei Tore in der Campushalle, muss aber bis zum Ende der Saison verletzungsbedingt pausieren. Dafür ist Landsmann Martin Mazak in der Abwehr und am Kreis eine wichtige Stütze des Teams. „Er ist ein richtiger Kämpfer, kraftvoll und ehrgeizig", sagen Beobachter. Mit Csaba Horvath kehrte im Januar ein Kreisläufer zurück, der schon bis 2008 für PLER gespielt hatte. Überhaupt ist man beim Budapester Fusionsklub stolz auf die Handballschule von PLER, die schon viele ambitionierte Spieler hervorgebracht hat.