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Heimbilanz soll makellos bleiben

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Zurückschauen verboten, der Blick der SG Flensburg-Handewitt geht zielgerichtet nach vorn. Elf Tage nach dem 19:27 beim deutschen Meister HSV Hamburg empfängt das Team von Trainer Ljubomir Vranjes heute (19 Uhr, Campushalle) in der Handball-Bundesliga den TuS N-Lübbecke.
Der Flensburger Trainer schätzt den Gegner hoch ein. "Nettelstedt gehört zu den Mannschaften, die einen großen Schritt nach vorn gemacht haben. Wenn bei denen alles super läuft, können sie auch auswärts überraschende Punkte holen", sagt Vranjes, schränkt noch im gleichen Atemzug ein: "Aber nicht in der Campushalle."
Neun Tage hatten die Flensburger nach der Pleite von Hamburg Zeit, sich zu erholen und auf die nächste Begegnung einzustimmen. "Die Pause hat uns gut getan", glaubt Vranjes. "Wir haben wieder härter trainiert, viele Kraft- und Laufeinheiten absolviert. Auch die Spieler fanden das ganz gut." Doch auch die Taktik kam nicht zu kurz. "Wenn man im Training mal genügend Zeit hat, kann man viele Sachen machen - verschiedene Deckungsvarianten oder das Überzahlspiel", erzählt der Trainer, der seine Mannschaft "bestens vorbereitet sieht" auf die Auseinandersetzung mit den Ostwestfalen.
Der TuS N-Lübbecke sorgte am vergangenen Wochenende für Schlagzeilen, als er gegen den VfL Gummersbach nach 15 Minuten mit 11:0 (!) in Führung lag. Vranjes hat sich diese Partie noch einmal angeschaut, konnte daraus für das heutige Spiel keine Erkenntnisse ziehen. "Nettelstedt war in diesem Spiel nicht so gut, sondern Gummersbach so schlecht." Er hat seinen Spielern lieber Sequenzen aus anderen Begegnungen zusammen schneiden lassen, um auf die Stärken des Gegners aufmerksam zu machen.
Und da hat der SG-Coach einiges gefunden. Nettelstedt verfügt über eine eingespielte Mannschaft und hat zur neuen Saison mit Drago Vukovic vom VfL Gummersbach einen sehr guten Spieler dazu geholt. "Er übernimmt bereits viel Verantwortung", hat Vranjes gesehen. "Das Timing im Zusammenspiel ist zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber was der TuS spielt, ist ganz okay", lobt der Schwede den Gegner. Auch den dänischen Rückraumspieler Daniel Svensson, der aus dem spanischen Toledo nach Ostwestfalen kam, hält Vranjes für "gefährlich".
Bis auf Viktor Szilagyi wird die SG heute mit dem gleichen Aufgebot auflaufen wie in den vergangenen Wochen. Der Österreicher befindet sich nach einem Sehnenriss im Ellenbogen des rechten Wurfarms seit Montag wieder im Mannschaftstraining, wird aber heute gegen den TuS N-Lübbecke einmal mehr Vranjes als Co-Trainer auf der Bank unterstützen. "Es sieht ganz gut aus bei Viktor", berichtet der Trainer. Aber riskieren will der 38-jährige Schwede nichts. "Viktor wird erst spielen, wenn er wieder bei 100 Prozent ist." Vranjes denkt dabei an das Auswärtsspiel bei den Füchsen Berlin am 8. November.
Für Gäste-Trainer Markus Baur ist die SG heute Abend klarer Favorit. "Da erwartet uns eine tolle Halle, eine klasse Stimmung und eine super Mannschaft. Uns steht eine schwierige Aufgabe bevor", sagt der TuS-Coach. Diese Aussage verwundert nicht bei 21 Niederlagen des TuS bei 21 Auftritten in Flensburg. "Es wird mal Zeit", hofft Baur die miserable Bilanz der Ostwestfalen an der Förde heute mit einer Topleistung vielleicht aufzubessern. Das kommt für Vranjes jedoch nicht in Frage: "Die Punkte bleiben in Flensburg."