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Härter für die Tore arbeiten

(sh:z; Jan Wrege) Alles läuft derzeit nach Plan bei der SG Flensburg-Handewitt. Seit dem zweiten Spieltag in der Handball-Bundesliga weist der Trend eindeutig nach oben. Fast ist man versucht, das dritte Heimspiel heute (19 Uhr, Campushalle) gegen die HSG Wetzlar nur als Aufwärmrunde oder Generalprobe für den Schlager am kommenden Dienstag in der O2-World gegen den HSV Hamburg zu betrachten. Das liegt Trainer Ljubomir Vranjes jedoch fern. "Für das HSV-Spiel habe ich noch gar nichts gemacht, jetzt zählt nur Wetzlar."
Im Vorjahr hatten die Flensburger den Hessen am zweiten Weihnachtstag mit 42:22 kräftig eingeschenkt. Dennoch hält es Vranjes für keine gute Idee, die HSG als Kanonenfutter anzusehen. "Wetzlar spielt sehr guten Handball. Man sieht deutlich, dass da alles automatisch läuft. Das ist eine Mannschaft mit starken Charakteren", urteilt der SG-Coach.
Der Etat der Gäste, die am 25. Oktober Heimrecht im DHB-Pokal gegen die SG genießen, ließ keine Einkaufstour zu. Torhüter Nikola Marinovic von der HBW Balingen-Weilstetten ist der einzige Neuzugang dieser Saison. Der österreichische Nationalspieler gesellt sich zu Nikolai Weber, seit Jahren einer der meistbeschäftigten Keeper der Liga und ein Garant dafür, dass Wetzlar immer wieder die Klasse hält.
Die HSG buchte bisher drei Pflichtsiege in eigener Halle über die Aufsteiger und hielt sich wacker bei den Niederlagen in Berlin und Göppingen. "Das ist ein Mannschaft, die nie aufhört zu spielen, egal wie es steht", sagt Vranjes. Die Füchse Berlin wären fast über die Wetzlarer gestolpert, als diese sich von einem 16:24-Rückstand noch zum 23:25-Endergebnis heran kämpften, nicht zuletzt dank eines starken Marinovic im Rücken. Neben den routinierten Keepern hat Trainer Gennadij Khalepo einen eingespielten Rückraum zur Verfügung, in dem Linkshänder Daniel Valo viel Verantwortung übernimmt. In der Mitte ist Timo Salzer die Stammkraft, läuft es nicht, wechselt Khalepo sehr schnell auf den torgefährlichen Bosnier Adnan Harmandic als Spielmacher. In Kari Kristjansson hat Wetzlar "einen sehr unbequemen Kreisläufer", so Vranjes.
Der SG-Trainer hat bis auf Viktor Szilagyi alle Mann an Bord. Im Training fehlten in dieser Woche Lars Kaufmann und Holger Glandorf wegen eines Lehrgangs der Nationalmannschaft. Nachdem die Flensburger vor einer Woche mit einer starken Abwehr und einem herausragenden Torhüter Mattias Andersson beim TV Großwallstadt gewonnen hatten, war vor allem der Angriff ein Thema. Die magere Ausbeute von 21 Toren schrieb Ljubomir Vranjes zum einen der 46-Prozent-Quote von TVG-Keeper Martin Galia zu. Zum anderen hätte es sich seine Mannschaft vorn auch ein bisschen zu leicht gemacht. "Wir müssen härter für die Tore kämpfen", fordert der SG-Trainer. Nach wie vor schleppt die SG trotz 8:2 Punkten eine negative Tordifferenz (-2) mit sich herum. Dazu soll heute das Tempo hoch gehalten werden. "Wir werden nicht zulassen, dass Wetzlar unser Spiel zerstört. Wir werden laufen und zu Hause unser Spiel durchsetzen", verspricht Vranjes.