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Wiedersehen mit Patrik Fahlgren

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Beim Blick auf die Bundesliga-Tabelle reiben sich derzeit viele Handball-Insider verwundert die Augen. Die MT Melsungen hinter dem THW Kiel, aber vor den Füchsen Berlin auf Platz zwei in der Handball-Bundesliga - das hat es seit dem Bundesliga-Aufstieg der Nordhessen nicht gegeben. Heute (19 Uhr) gastiert der Tabellenzweite bei der SG Flensburg-Handewitt in der Campushalle, und die Flensburger wollen die Verhältnisse wieder gerade rücken. "Die Punkte bleiben hier, schließlich wollen wir unseren Weg nach oben fortsetzen", sagt Trainer Ljubomir Vranjes.
Gleichwohl hat der 37-jährige Schwede Respekt vor dem heutigen Gegner. "Melsungen hat im Angriff schon immer einen guten Ball gespielt." Insofern war der SG-Trainer von den Erfolgen gegen Hüttenberg, Hildesheim und Gummersbach nicht weiter überrascht. "Das ist gegen diese Gegner Pflicht." Dennoch gibt es gegenüber der vergangenen Saison zwei gravierende Neuerungen beim Gegner. Mit dem Ex-Flensburger Patrik Fahlgren verfügt die MT über einen Spielmacher, "der sich sehr schnell integriert hat und im Angriff alle Fäden zieht". Und mit dem Ex-Hamburger Per Sandström zwischen den Pfosten hat auch die Defensive der Nordhessen an Stabilität gewonnen.
Melsungens neuer Spielmacher freut sich auf ein Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mannschaftskameraden. Patrik Fahlgren weiß aber auch, was Melsungen heute erwartet: "Die Fans stehen wie ein achter Mann hinter ihrem Team." Deshalb antwortet er auf die Frage nach den Chancen an der Förde auch eher zurückhaltend: "Darüber denke ich nicht nach, Flensburg ist Favorit."
Das sehen Ljubomir Vranjes und seine Spieler genauso. Die Bilanz der SG gegen die Nordhessen weist ausschließlich Siege aus. "Und das soll auch so bleiben", unterstreicht der Flensburger Trainer, der heute bis auf Viktor Szilagyi alle Mann an Bord hat.
Nach der Auftaktpleite in Kiel hat sich die SG von Spiel zu Spiel gesteigert. Diesen Weg will der Pokalfinalist der vergangenen Serie heute fortsetzen. Vranjes weiß aber auch, dass es nicht einfach wird, das inzwischen erreichte Niveau zu halten - besonders im Rückraum, der in Minden 24 Tore zum 38:28-Erfolg beisteuerte. "Es wird weiterhin Spiele geben, in denen es sehr gut läuft, aber auch Spiele in denen es weniger gut läuft." Bis die SG kontinuierlich auf einem hohen Niveau spiele, werde es noch einige Zeit dauern. "Aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagt Vranjes, der bei seinem Team von Tag zu Tag Fortschritte registriert - in Defensive und Offensive. Besonderes Lob hält er dabei für Neuzugang Lars Kaufmann parat, der in Minden sieben Tore erzielte. "Viele haben schon vergessen, dass er einen kaputten Daumen hat. Aber er macht alles mit und jammert trotz seiner Schmerzen nicht. Das verdient Respekt."