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Die Weichen für die Zukunft sind gestellt

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Es war wie in alten Zeiten: Vor einigen Jahren nutzte die SG Flensburg-Handewitt stets ihre Heimspiele, um bedeutende Vertragsverlängerungen kurz vor dem Anpfiff bekannt zu geben. So auch beim letzten Heimauftritt der Saison 2011/12. Wenige Minuten vor der Partie gegen die TSV Hannover-Burgdorf - die am Ende souverän mit 39:27 (22:16) gewonnen wurde - ließ die SG über das Hallenmikrofon bekannt geben, dass Ljubomir Vranjes seinen Kontrakt vorzeitig bis 2017 verlängert hat.

Ursprünglich waren die Arbeitspapiere des schwedischen Erfolgstrainers bis 2014 datiert, doch jetzt haben beide Seiten für noch mehr Kontinuität gesorgt und den beliebtesten Fan-Spruch, "Einmal Flensburg immer Flensburg", mit Leben gefüllt. Entsprechend fiel die Begeisterung in der Campushalle, in der sich die SG mit dem 16. Heimsieg im 17. Heimauftritt die Vizemeisterschaft sicherte, aus. "Ich habe bislang erfolgreiche Jahre bei der SG verbracht und möchte die Projekte, die ich angefangen haben zu Ende bringen", so Vranjes. "Ich fühle mich wohl hier und stehe für Kontinuität. Für mich ist es wichtig, dies auch vorzuleben, schließlich möchte ich auch gerne Spieler mit langfristigen Verträgen im Team haben."

"Ljubo passt zur SG. Er hat Leidenschaft und ist ein Arbeiter. Zudem bekommt er die richtige Mischung aus unseren skandinavischen und deutschen Spielern sowie Talenten und erfahrenen Akteuren hin", so SG-Geschäftsführer Dierk Schmäschke über die Gründe der Vertragsverlängerung. "»Es war immer eine Stärke der SG, auf dem Trainerposten auf Kontinuität zu setzen und in diesem Punkt haben wir jetzt ein Zeichen gesetzt."

Stellvertretend für die Mannschaft sagte Kapitän Tobias Karlsson: "Wir befinden uns mit der SG auf einem guten Weg und Ljubo ist genau der Richtige dafür. Für viele Spieler ist es wichtig zu wissen, wer in Zukunft Trainer ist und jetzt können wir alle langfristig planen."

Über die Partie gegen Hannover wurde kaum gesprochen. Warum auch: Es war ein nie gefährdeter Kantersieg der SG, der auch als Wettschießen zwischen den Hannoveranern Morten Olsen (10/1 Tore), Hannes Jon Jonsson (8/1) und den SGern Anders Eggert (8/4) sowie Lars Kaufmann (8) bezeichnet werden konnte. Ganz ohne Bedeutung war die Partie gegen den TSV allerdings auch nicht. "Wir wollten unbedingt gewinnen und uns somit endgültig Rang zwei sichern", so Tamás Mocsai, der sechs Treffer gegen seinen zukünftigen Verein erzielte.

Ansonsten bestimmten Personalthemen den Abend. "Wir werden noch einen Spieler holen und den Namen demnächst präsentieren", sagte Schmächke unmittelbar nach dem Spiel und heilt gestern Wort (siehe Maik Machulla). Jim Gottfridsson, den die SG ab 2013 unter Vertarg genommen hat (wir berichteten) war ebenfalls zu Gast in der Campushalle, wird laut Schmäschke aber definitiv erst in einem Jahr an die Förde wechseln.

Damit dürften die Kaderplanungen der SG für die Serie 2012/13 abgeschlossen sein. Bleibt die Personalie Holger Kaiser. Der zweite SG-Geschäftsführer dementiert nach wie vor seinen Wechsel zur Handball-Bundesliga und sagt: "Noch ist nichts unterschrieben".

Vranjes griff dem Ganzen jedoch vor und verabschiedete Kaiser aus Versehen auf der Pressekonferenz nach dem Hannover-Spiel. Für einen kurzen Moment waren alle Seiten peinlich berührt, weil ausgesprochen worden war, was eh schon längst bekannt ist.