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Achtung Liga-Alltag

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Die SG Flensburg-Handewitt ist in drei Wettbewerben erfolgreich in den Mai getanzt und kann sich in den kommenden Wochen selber für das bislang Erreichte belohnen. "Im Mai haben wir acht Spiele, und wenn wir im DHB-Pokal das Finale erreichen sind es sogar neun", sagt Ljubomir Vranjes, Trainer der SG Flensburg-Handewitt. In der Stimme des Schweden klingt Stolz mit, schließlich ist er mit seinem Team Zweiter in der Bundesliga, Teilnehmer beim DHB-Pokal Final Four und seit dem vergangenen Wochenende auch Europacup-Finalist im Pokalsieger-Wettbewerb.

Sieben Jahre nach dem letzten Titelgewinn könnte in dieser Saison endlich wieder ein Pott an die Förde wandern. Vranjes spricht allerdings auch mit einer gewissen Erschöpfung, denn bis hierhin war die Serie lang und die entscheidenden Wochen kommen erst noch. Da wundert es kaum, dass ihm der heutige Spieltermin in der Bundesliga gegen den TV Hüttenberg (20.15) nicht passt.

Nur vier Tage nach dem Einzug in das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger und vier Tage vor dem DHB-Pokal-Halbfinale gegen den TuS N-Lübbecke (Sonnabend, 18 Uhr) geht es um wichtige Punkte in der Liga. "Es ist keine optimale Vorbereitung auf das Final4. Ich hätte lieber die ganze Woche trainiert, als heute gegen Hüttenberg zu spielen", so Vranjes, der allerdings auch weiß, dass es heute um zwei wichtige Punkte auf dem Weg zur Champions League-Qualifikation geht. "So ist es halt, wenn man in allen drei Wettbewerben erfolgreich ist", sagt er, versucht der Terminhatz etwas Positives abzugewinnen und will vor dem heutigen Spiel keinen weiteren Gedanken an das Final4 verschwenden. "Wenn wir das tun, verlieren wir gegen Hüttenberg", warnt der Schwede. "Bei uns redet derzeit noch keiner über den DHB-Pokal. Wir sind in dieser Saison bisher gut damit gefahren, immer nur an die nächte Aufgabe zu denken, warum sollten wir das jetzt ändern?"

Der 38-jährige SG-Coach weiter: "Auf dem Papier sind wir natürlich Favorit, aber ich habe gehörigen Respekt vor Hüttenberg. Wenn wir nur kleine Fehler machen sind sie da. Sie spielen eine 3-2-1-Abwehr wie es sonst niemand in der Liga macht und haben damit zuletzt Lemgo geärgert." Im Februar erzielte der Liganeuling ein 27:27-Remis beim TBV und apropos Unentschieden: Auch die letzten beiden Auftritte der Gäste endeten mit einer Punkteteilung.

Jeweils zu Hause gab es ein 28:28 gegen Gumersbach und ein 29:29 gegen Hannover-Burgdorf. Hüttenberg kämpft nach wie vor um den Klassenverbleib und daher tun die SG-Spieler gut daran, den Anweisungen ihres Trainers zu folgen und 100 Prozent zu geben.

Vranjes schwor sein Team seit der Rückkehr aus Spanien in zwei Trainingseinheiten auf Hüttenberg ein. Am Montag schaute auch Holger Glandorf mit einer Fußschiene und Krücken in der Duburghalle vor. Im Saisonendspurt wird der Linkshänder seinem Team fehlen, doch auch ohne und vor allem für ihn wird die SG alles daran setzen, diese Spielzeit zu vergolden.