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SG will in der "Hölle Süd" endlich wieder punkten

(sh:z; Jan Wrege) Auch das zweite Auswärtsspiel der SG Flensburg-Handewitt in der neuen Saison gehört zu den anspruchsvolleren Aufgaben, die die Handball-Bundesliga bereithält. Heute um 20.15 Uhr tritt die Mannschaft von Trainer Ljubomir Vranjes bei Frisch Auf Göppingen an. Der letzte SG-Erfolg bei den Süddeutschen datiert vom Mai 2009, danach gab es zwei Niederlagen in der Hohenstaufenhalle. "Wir fahren nach Göppingen, um die Punkte nach Flensburg zu holen - so einfach ist das", sagt Vranjes lächelnd, stellt die Sache dann aber gleich in den richtigen Rahmen. "Es ist eines der schwersten Auswärtsspiele, dass uns aber einen großen Schritt weiter bringen kann."
Dass es für Gäste "echt schwer ist, dort zu gewinnen", weiß besonders Lars Kaufmann. Zwei Jahre trug der Halblinke das grüne Frisch-Auf-Trikot, und meistens durfte er nach Heimspielen feiern. "Das ist die Hölle Süd", sagt Kaufmann, "da sind viele Emotionen, das Publikum übt Druck auf die Schiedsrichter aus. Wenn eine Entscheidung nicht passt, tobt die Halle sofort." Natürlich hat der 29-Jährige den Heimsieg seiner Ex-Kameraden gegen Wetzlar sowie die Niederlagen in Magdeburg und Kiel gesehen. "Noch sind sie nicht auf dem Level, den sie haben wollen. Das ist unsere Chance."
In die Kaufmann-Lücke ist Pavel Horak gestoßen. "Er macht das sehr gut, er treibt die Mannschaft an", beobachtete Vranjes. Hinter Horak steht das serbische Talent Momir Rnic. Prinzipiell schätzt der SG-Trainer das FA-Team mit starken Figuren wie Thiede und Lobedank im rechten Rückraum oder Späth und Anusic am Kreis. Aber die bisherigen Spiele haben ihn noch nicht beeindruckt: "Die können es besser."
Das gelte jedoch auch für sein Team. Das Desaster von Kiel schmerzt Vranjes nach mehrfacher Analyse immer weniger. "Kiel macht fast alles optimal. Wenn nichts Großes passiert, wird der THW ganz einfach Meister." Vranjes sah aber auch: "Wenn wir unsere Tore machen, sind wir da - was hatten wir in Kiel für Möglichkeiten." Seine Mannschaft ist bis auf Szilagyi vollzählig, die "Sorgenkinder" Heinl und Karlsson sind deutlich auf dem Weg zu alter Form.