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Kampf um Platz zwei gegen die Füchse

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Für einige ist es das "Endspiel" um die Vizemeisterschaft in der Handball-Bundesliga. Doch davon will Ljubomir Vranjes nichts wissen. "Wir haben noch schwere Auswärtsspiele in Gummersbach und bei den Löwen, insofern ist dieses Spiel nur ein Schritt in diese Richtung", sagt der Trainer der SG Flensburg-Handewitt vor dem Topspiel gegen den Tabellenzweiten Füchse Berlin (heute 15 Uhr, Campushalle). Die Flensburger müssen dabei erneut auf Holger Glandorf verzichten, der mit einer schweren Entzündung im linken Fuß nach einer Kortisonspritze am vergangenen Wochenende nach wie vor im Krankenhaus liegt. "Dennoch werden wir alles daran setzen, die Punkte hier zu behalten", sagt Vranjes. Er weiß aber auch, "dass es sehr, sehr schwer wird, denn Berlin steht zu Recht da oben."

Das unterstreichen die letzten Ergebnisse der SG gegen die Berliner, gegen die es in der vergangenen Saison daheim eine 25:26-Niederlage und auswärts ein 24:24 gab. Im Hinspiel dieser Spielzeit mussten sich die Flensburger an der Spree mit 30:33 geschlagen geben. Der Tabellendritte könnte heute also eine Negativserie gegen das Team von Trainer Dagur Sigurdsson beenden. Doch die Flensburger sind auch so hochmotiviert, schließlich wären sie bei einem Erfolg selbst Tabellenzweiter und hätten im Kampf um die Champions League-Plätze eine glänzende Ausgangsposition. "Das wird ein Hammerspiel", sagt Spielmacher Thomas Mogensen. "Wir freuen uns darauf. Es wird schwer, aber mit den Zuschauern  im Rücken, großer Leidenschaft und Emotionen können wir es schaffen."

Der Blick des Dänen, der sich seit Monaten in blendender Verfassung befindet, geht sogar noch weiter. "Wir haben zwei Riesenmonate vor uns, in denen wir unheimlich viel erreichen können." Platz zwei in der Bundesliga ist nur ein Teil davon, die Flensburger stehen darüber hinaus im Halbfinale des Europacups der Pokalsieger und Anfang Mai auch wieder im Final Four um den DHB-Pokal. "Was bis jetzt passiert ist, war alles nur die Vorbereitung darauf", sagt Mogensen, der nun auch die Früchte Monate langer harter Arbeit einfahren  möchte. "Wenn wir das nicht hinkriegen, ist alles andere auch egal."

Die Füchse dagegen wollen im direkten Duell die SG auf Distanz halten. "Wir können uns nach unten etwas Luft verschaffen", sagt Nationalspieler Sven-Sören Christophersen. Drei Punkte lägen die Berliner bei einem Sieg vor den Flensburgern und dem HSV Hamburg und sogar fünf vor den Rhein-Neckar Löwen. "Das ist ein Big-Point-Spiel. Wir werden zu 100 Prozent da sein", verspricht Füchse-Kreisläufer Torsten Laen. Und auch für Rechtsaußen Johannes Sellin gibt es an der Förde nur ein Ziel: "Wir wollen in Flensburg gewinnen."

SG-Trainer Ljubomir Vranjes will sich vor dem Topspiel nicht in die Karten schauen lassen, gibt keine Auskunft, wie er die Kreise von Füchse-Spielmacher Bartlomiej Jaszka einzuengen gedenkt oder die Anspiele von Iker Romero auf dessen Kreisläufer-Spezi Evgeni Pevnov verhindern möchte. "Es reicht nicht, einen Spieler herauszunehmen. Wir müssen ein System dagegen setzen, das so viel wie möglich verhindert", sagt der Flensburger Trainer. Die SG wird heute in der gleichen Besetzung auflaufen wie am Mittwoch in Hildesheim. Spieler aus dem Junior-Team rücken nicht nach.