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Ljubomir Vranjes erwartet Handball-Schlacht in Wetzlar

(sh:z; Jan Wrege) Ljubomir Vranjes hat seine Spieler auf eine haarige Aufgabe heute (20.15 Uhr) im Auswärtsspiel der Handball-Bundesliga  eingestimmt. "Die HSG Wetzlar ist bekannt dafür, nicht nett zum Gegner zu sein. Es wird jedes Mal härter", warnte der Trainer der SG Flensburg-Handewitt vor den Hessen. Frisch ist die Erinnerung an die 3. Pokalrunde im Oktober, als die Flensburger in der engen Sporthalle in Dutenhofen nach einem 25:25 in der regulären Spielzeit nachsitzen mussten und sich dann mühselig mit 29:27 ins Achtelfinale kämpften.

"Wir haben Wetzlar schon im Griff gehabt, aber in den letzten Minuten vier Chancen frei verworfen", sagte Vranjes in der Rückschau, "das waren Konzentrationsprobleme." So etwas könnte heute teuer werden, zumal Vranjes den Trend beobachtet, dass die Teams aus dem Mittelfeld und aus der Abstiegszone dichter an die vermeintlich Großen herangerückt sind.  So wundert es ihn nicht, dass der um den Klassenerhalt kämpfende Tabellen-13. Wetzlar gegen Kiel (24:28) und gegen Berlin (26:29) nur knapp verloren hat und sogar in Hamburg (24:25) um ein Haar gepunktet hätte. Lemgo verlor in der Rittal-Arena ebenso wie Göppingen, wobei über Letzteres noch wegen der Spielberechtigung von Andrej Klimovets gestritten wird. "Es gibt keine einfachen Spiele mehr. Nur der THW ist unberührbar, ansonsten kann jeder jeden schlagen", glaubt Vranjes.

"Ich hoffe, dass wir dazu kommen, Handball zu spielen. Wir sind aber auch bereit, den Kampf anzunehmen", sagte der SG-Trainer gestern nach dem Abschlusstraining, in dem einige Wetzlarer Eigenarten  thematisiert wurden. Da ist der unangenehme Kreisläufer Kari Kristjansson, der sein Hinterteil auf bemerkenswerte Weise zur Schaffung von Räumen einzusetzen versteht und nahezu Tor oder Strafwurf garantiert, wenn er an den Ball gelangt. Mit der Rückraummitte, die Adnan Harmandic oder Timo Salzer besetzten, bildet Kristjansson eine gefährliche Achse. Dazu kommen auf halblinks der rustikale Philipp Müller und der junge Steffen Fäth, dem Vranjes eine starke Entwicklung bescheinigt, sowie auf der rechten Linkshänder Daniel Valo "mit seinen 200 Jahren Bundesliga-Erfahrung." Im Tor ist Nikolai Weber der große Rückhalt. Alles in allem darf sich die SG keine Nachlässigkeiten erlauben, um im Kampf um die CL-Ränge  keinen Boden zu verlieren. Vranjes setzt dabei auf dieselbe Besetzung wie am Sonnabend beim 32:25 über den TV Großwallstadt.

Wirtschaftlich hat die SG ihre Basis weiter gefestigt. Das Flensburger Erotik-Unternehmen Orion, das seit 2005 zum Sponsorenpool gehört, hat sein Engagement verlängert und erweitert.