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Eggerts ehrliche Einsichten

(Flensborg Avis; Ruwen Möller) Nach zuletzt einigen durchwachsenen Spielen hat die SG Flensburg-Handewitt am 22. Spieltag der Bundesliga einen großen Schritt aus ihrer kleinen Formkrise genommen. Gegen den TV Großwallstadt gab es einen 32:25 (16:13)-Erfolg, der zwar 50 Minuten lang hart umkämpft, am Ende aber souverän und teilweise sogar glanzvoll heraus gespielt wurde.
Einer der großen Anteil daran hatte war Anders Eggert. Der Europameister war mit acht Treffern einmal mehr bester Torjäger der SG. "Naja, Uwe Gensheimer führt die Torschützenliste der Liga noch deutlich an", antwortete der Torschützenkönig der Vorsaison auf die Frage, ob er sich erneut die Torjägerkorne der Liga aufsetzen werde. Doch damit kann der Däne gut leben, denn viel wichtiger ist, dass er mit seinem Team eine deutlich bessere Leistung als zuletzt abgeliefert hat.

"Wir haben uns zusammengesetzt und darüber geredet, was zuletzt nicht so gut lief. Manchmal hilft so etwas, manchmal aber nicht. Bei uns hat es sich zum Glück ausgezahlt", so Eggert, der einige interessante Einblicke in das Innenleben der SG-Mannschaft gewährte. "Nach der EM lief es nicht so rund und das lag daran, dass beispielsweise wir Dänen einige Spielzüge aus der Nationalmannschaft hatten und die Deutschen einige andere. Im Handball gibt es grundlegende Dinge, die allerdings auf verschiedenste Arten ausgeführt werden können. Dadurch wussten wir selber nicht mehr was wir spielen wollten und waren frustriert". Der Däne weiter: "Unser Trainer (Ljubomir Vranjes/Anm. d. Red.) hat uns klar und deutlich aufgezeigt was er von uns erwartet, er hat uns sozusagen das Handball-ABC der SG noch mal aufgezeigt und das haben wir diesmal wieder viel besser umgesetzt."

SG-Trainer Vranjes hatte sein Team in einer internen Mannschaftssitzung in der vergangenen Woche neu eingestellt und die Spieler dankten es mit einer guten Leistung gegen den TVG. Die Gäste erwiesen sich zwar als hartnäckiger Gegner und hielten bis zum 24:22 (48.) mit. Die Hausherren spielten im Angriff jedoch wesentlich strukturierter als zuletzt und zogen in der Schlussphase im Stile einer Spitzenmannschaft davon. "In der Abwehr hatte es auch gegen Neuhausen gut funktioniert. Diesmal kam unser Angriffsspiel wieder hinzu", sagte Eggert. "Es hieß ja zuletzt sogar, dass wir nicht kämpfen würden, aber das kann ich wirklich nicht verstehen. Vielleicht sah es teilweise so aus, doch das lag wie gesagt daran, dass wir selber frustriert und uns nicht einig waren. Fakt ist aber, dass wir immer alles geben. Wobei ich die Fans auch verstehen kann. Sie sind auch unzufrieden wenn wir nicht gut spielen, können aber nichts ändern. Nur wir können das tun".

Und das taten Eggert und Co. Vor allem in den letzten zehn Minuten kam noch mal richtige Feststimmung in der Campushalle auf und SG-Coach Ljubomir Vranjes bedankte sich dann auch mit den Worten: "Es war schön, unsere Fans wieder dabei zu haben." Überhaupt waren im Lager der Flensburger alle froh, einen perfekten Start in den schweren und wichtigen Monat März hingelegt zu haben. Schließlich folgt die nächste richtungsweisende Aufgabe bereits am Mittwoch in Wetzlar, bevor es am kommenden Sonnabend zum Topspiel um Platz drei gegen den amtierenden Meister aus Hamburg kommt.