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Dragos Oprea: Dodo, der Dauerbrenner

Dragos Oprea hört auf den Spitznamen „Dodo". Das dürfte Ornithologen aufhorchen lassen. Der Dodo war ein etwa ein Meter großer, flugunfähiger Vogel, der bis ins 17. Jahrhundert hinein auf einigen Inseln im Indischen Ozean vorkam. Aber was hat ein Linksaußen im Handball, der für artistische Flugeinlagen steht, mit dieser ausgestorbenen Spezies zu tun? „Nichts", schmunzelt Dragos Oprea. „Als ich klein war, konnte ich meinen Vornamen nicht richtig aussprechen." Stattdessen presste sich ein „Dodo" über seine Lippen. Und dieser Ausruf ist hängengeblieben.

Hängengeblieben ist der 29-Jährige auch bei FA Göppingen. Bereits in der Serie 2001/2, damals noch ausgestattet mit einem Zweitspielrecht für den Zweitligisten TV Kornwestheim, verbuchte er in der Rückrunde seine ersten Bundesliga-Einsätze. Er ist der Dauerbrenner im grün-weißen Trikot. So lange wie Dragos Oprea spielt niemand beim schwäbischen Traditionsklub.

Vor rund anderthalb Dekaden war seine Familie in Deutschland eingewandert. Der Linksaußen stammt aus Rumänien, wurde in Bukarest geboren. Obwohl sein Elternhaus – Mutter Gina absolvierte 140 Länderspiele für Rumänien, Vater Vasile immerhin 80 – durch den Handball geprägt war, ließ es dem Filius beim Sport freie Wahl. Und der setzte vorerst auf Wasserball, Tennis, Schießen – und vor allem Fußball.

Erst mit dem Umzug in die Bundesrepublik reifte die Ballwerfer-Karriere. Dragos Oprea nahm bei der C-Jugend des TSB Heilbronn-Horkheim den Handball in die Hand. Das Talent biss sich durch, setzte bald in der württembergischen Auswahl zum Sprungwurf an und schaffte bereits 2002 in der Bundesliga den Durchbruch. Es ging rasend schnell voran. Bereits im November jenen Jahres absolvierte Dragos Oprea sein erstes Länderspiel. Für Deutschland, die Staatsbürgerschaft hatte er gewechselt.

Doch der Komet geriet nach einem furiosen Jahr in eine Warteschleife. Ein Linksaußen-Problem gibt es hierzulande nicht. Eine verlässliche Größe war in all den Jahren sein Göppinger Klub. „Ich habe immer eine positive Kontinuität bei Mannschaft, Umfeld und Geschäftsführung gesehen, dass sich hier etwas Großes entwickeln kann", erklärt Dragos Oprea seine Treue zum Verein. In Göppingen wird man sich noch auf viele „Dodo"-Tore freuen dürfen, der Vertrag läuft bis 2015.