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Frenetische Hölle Nord feierte

(Flensborg Avis; Marc Peetz) Im Pokal den TV Neuhausen zugelost bekommen und in der Bundesliga die Rhein-Neckar Löwen mit 37:34 (17:18) geschlagen. Der Sonnabend-Nachtmittag verlief für die SG Flensburg-Handewitt überaus erfolgreich. Vor allem der Sieg gegen die Löwen bedeutet, dass die Flensburger sich im Kampf um die Champions League-Plätze einen direkten Konkurrenten auf Abstand gehalten haben.

Hatte die SG leichte Feldvorteile im ersten Durchgang, so konnte sie diese aber nicht nutzen. Zwar setzten die Flensburger sich immer wieder mit zwei bis drei Toren ab. Jedoch konterten die Löwen jedes Mal, bestraften dabei die SG-Fehler rigoros und glichen stets aus. Auf beiden Seiten wussten die Torhüter zu gefallen. Insbesondere Gäste-Torwart Goran Stojanovic fischte immer wieder klarste Möglichkeiten weg und hielt so seine Mannschaft im Spiel.

Nach rund 20 Minuten schien die SG den Gast besser in den Griff zu bekommen. Lasse Svan Hansen schloss mit einem Kempa-Trick ab, wodurch die Flensburger mit 11:8 führten. Doch auch dieses Mal bissen die Löwen sich erfolgreich zurück und glichen wiederum aus. Kurz vor dem Seitenwechsel dann sogar die nicht ganz unverdiente Führung für die Gäste zum 18:17-Halbzeitstand.

Nach der Pause wurde es dann nicht nur hektisch, sondern auch laut. Zunächst verkürzte Holger Glandorf auf 19:21, dann bekamen kurz darauf sowohl Uwe Gensheimer und Bjarte Myrhol eine Zeitstrafe, wodurch die Campushalle nun zum Hexenkessel erwachte.

Tor um Tor holte die SG auf und ging beim 23:22 durch Thomas Mogensen unter Ohren betäubenden Lärm in Führung. Fortan stand die Halle wie ein Mann hinter ihrer Mannschaft. Und die legte nach, baute die Führung auf 26:23 aus. Die Hausherren konnten den Drei-Tore-Vorsprung bis zum 28:25 halten, auch weil der eingewechselte Petar Djordjic aus dem Rückraum einige Kanonschläge los ließ.

Die Löwen kamen aber erneut, verkürzten auf 27:28. Doch auch die SG hatte noch was im Köcher und baute die Führung erneut aus auf 30:27. Die Stimmung blieb frenetisch, auch weil beide Mannschaften sich nicht schonten und harten und spannenden Handball-Sport boten. Diese ging jedoch auf die Substanz, was man rund zehn Minuten vor dem Ende vor allem den Gästen anmerkte, bei denen sich technische Fehler und leichte Ballverluste einschlichen.

Die SG drückte weiter aufs Tempo und hatte nun Gegner und Ball im Griff. Spätestens beim 36:31 durch Glandorf (57.), sein zehnter Treffer, war die Messe gelesen. Am Ende gewann die SG verdient dank einer starken Leistung vor allem im zweiten Durchgang mit 37:34. Unrühmlicher Höhepunkt war kurz vor Schluss die Rote Karte für Oliver Roggisch nach hartem Einsteigen gegen Michael Knudsen.