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SG zähmt die „kleinen Löwen“

(sh:z; Jan Wrege) Die SG Flensburg-Handewitt hat die Derby-Niederlage gegen den THW Kiel gut verarbeitet und in der Handball-Bundesliga die Partie beim Tabellen-15. Bergischer HC mit 36:25 (17:11) gewonnen. Damit ist der Auftakt in eine richtungweisende Woche geglückt. Nach der erfolgreichen Dressur der „kleinen Löwen“ will das Team von Trainer Ljubomir Vranjes im Punktspiel am Sonnabend (15 Uhr) in der Campushalle auch die Rhein-Neckar Löwen zähmen. Zwischendurch ist noch der Sprung ins Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (19.30 Uhr) beim VfL Bad Schwartau zu bewältigen.
„Ich freue mich sehr über diese Leistung aller Spieler von Nr. 1 bis 14. Ich bin mehr als zufrieden“, meinte Vranjes. „Wir haben das Spiel von Beginn an dominiert. Wir haben uns sehr konzentriert vorbereitet, weil wir den BHC absolut nicht unterschätzen wollten.“ Das war eine Erfahrung aus dem Auswärtsspiel beim anderen Neuling TV Hüttenberg, wo sich die SG schwer getan hatte. „Da waren wir nicht so vorbereitet, das muss ich zugeben. Aber auch ich lerne immer dazu“, bekannte der SG-Coach.
Die Gastgeber in der Wuppertaler Uni-Halle hatten ihr Mittwocherlebnis offenbar noch nicht aus den Köpfen getilgt. Da hatten sie mit acht Toren gegen Lemgo geführt und am Ende noch 32:33 verloren. Die Verunsicherung war dem Team von Trainer Hans-Dieter   Schmitz anzumerken. Zudem war Spielmacher Henrik Knudsen durch eine Zerrung im Wurfarm gehandicapt. So tat sich der BHC schwer gegen  die SG-Deckung, die nach offensiven Experimenten in den vorangegangenen Spielen wieder zur bewährten 6:0-Formation zurückkehrte.
Dahinter stand mit Mattias Andersson ein überragender Torhüter, der dem Angriff  der bergischen Löwen  bald den Zahn zog. Vom Elan, mit dem der Aufsteiger den Favoriten HSV und Berlin lange Widerstand entgegen gesetzt hatte, war gestern wenig übrig geblieben. Die Flensburger ließen auch vorn nichts anbrennen und setzten sich nach kurzem Abtasten bis zum 3:3 (7.) zügig ab. Über 6:3 und 8:5 war nach 18 Minuten eine 11:6-Führung herausgespielt.
Der BHC nutzte eine Zeitstrafe für SG-Spielmacher Viktor Szilagyi, um auf drei Tore  zu verkürzen, musste die Gäste dann aber wieder ziehen lassen. Dabei zeichnete sich besonders Petar Djordjic aus, der zwei Wochen nach seiner Knöchelverletzung im Europacup in Karvina zurückkam und zum 17:11-Halbzeitstand fünf Treffer aus fünf Versuchen beisteuerte. Auch nach der Pause änderte sich an den Kräfteverhältnissen nichts. Nun kamen Lasse Svan Hansen, Holger Glandorf und Anders Eggert zum Zuge  und bauten die Führung des Tabellenvierten weiter aus. Nach nur 44 Minuten führte die SG mit 13 Treffern (27:14). Erst danach ließ der Druck ein wenig nach, die Flensburger gestatteten sich einige Nachlässigkeiten in der Chancenverwertung, so dass das Resultat am Ende ein wenig gnädiger für die Heimmannschaft aussah. Dennoch stellte Trainer Schmitz nachher fest: „Um gegen die Topteams  eine Chance zu haben, muss alles stimmen. Bei uns hat heute gar nichts gestimmt.“