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Mit "200 Prozent" gegen Hildesheim

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Die Kür in Berlin wurde verpatzt, jetzt gilt die ganze Konzentration der Pflicht. Und die beschert der SG Flensburg-Handewitt in den nächsten Spielen der Handball-Bundesliga Gegner aus dem unteren Tabellendrittel. Den Anfang macht heute (19 Uhr Campushalle) das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten Eintracht Hildesheim. Damit die Gastgeber den Aufsteiger ja nicht auf die leichte Schulter nehmen, fordert Ljubomir Vranjes: "Da möchte ich 200 Prozent Einstellung sehen."
Obwohl Hildesheim als krasser Außenseiter in die Campushalle kommt, erwartet der SG-Trainer von seinen Spielern Respekt vor dem Gegner. "Hildesheim ist eine Mannschaft, die nie aufgibt. Sie spielen immer 60 Minuten durch und haben deshalb noch nicht hoch verloren. Das hat mich schon beeindruckt", sagt der 38-jährige Schwede. Die Punktausbeute der Niedersachsen war bislang allerdings dürftig. Einzig gegen Göppingen gab es einen 30:26-Erfolg, die übrigen acht Begegnungen gingen allesamt verloren, zum Teil aber nur knapp: Gegen Melsungen hieß es 35:36, gegen die Füchse Berlin 27:31, und selbst in Hamburg zog sich die Eintracht beim 28:34 achtbar aus der Affäre. Hildesheim fehlt als Aufsteiger noch die nötige Erfahrung, aber das ist normal", urteilt Vranjes. "Aber: Dort wird gute Arbeit geleistet."
"Möglichst lange auf Augenhöhe mitspielen", lautet das Motto von Eintracht-Trainer Volker Mudrow und seiner Mannschaft. Der ehemalige Coach des TBV Lemgo muss zwar auf den verletzten Torjäger Michael Qvist (Bänderriss im Sprunggelenk) und Steffen Coßbau verzichten, dafür stehen Linksaußen Michael Hoffmann und Kreisläufer Milan Weißbach wieder im Kader. Und Mudrow rechnet ebenfalls damit, dass Rechtsaußen Dimitrios Tzimourtos heute an der Förde nach seinem beim 25:30 gegen den SC Magdeburg erlittenen Kieferbruch sein Comeback feiern wird.
Dass der Ausfall von Qvist den Gegner entscheidend schwächen wird, glaubt Vranjes nicht. "Da wird es keinen Unterschied geben, schließlich hatte Hildesheim 14 Tage Zeit, um sich auf uns vorzubereiten." Das ist einerseits natürlich von Vorteil, andererseits fehlt den Niedersachsen Spielpraxis.
Im Gegensatz dazu hatten die Flensburger nur zwei Tage Zeit zur Vorbereitung. Doch darin sieht Vranjes keinen Nachteil. "Hildesheim muss zu uns, zudem sind wir die bessere Mannschaft", sagt er im Brustton der Überzeugung. Das sollen seine Spieler heute auch unter Beweis stellen. "Ich möchte, dass wir von Beginn auf einem sehr hohen Niveau spielen", fordert der Coach und ergänzt: "Hildesheim wird in der Campushalle kein Zentimeter geschenkt."
Die Flensburger gehen mit "voller Kapelle" in das Heimspiel gegen den Tabellenvorletzten. Alle Spieler sind fit, auch Viktor Szilagyi hat sein Bundesliga-Debüt nach zweimonatiger Verletzungspause ohne Folgen überstanden. "Es sieht gut aus bei ihm, er ist okay", sagt Vranjes.
Obwohl die Begegnung mit dem Aufsteiger erst um 19 Uhr angepfiffen wird, öffnet die Campushalle heute bereits um 17 Uhr. Der Anlass: Ein Freundschaftsspiel der E-Jugend der SG Flensburg-Handewitt. Die neun- bis zehnjährigen Jungen treffen auf das dänische Team von GOG Gudme. Das Spiel beginnt um 17.10 Uhr.