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Hinten Andersson und vorne Tempo

(sh:z; Hans-Werner Klünner) Da war es endlich wieder - das in dieser Saison bisher vermisste Tempospiel der SG Flensburg-Handewitt. Das schlug sich auch gleich im Ergebnis gegen Eintracht Hildesheim nieder. Das Team von Ljubomir Vranjes fertigte den Aufsteiger mit 36:20 (19:12) ab und feierte damit den höchsten Sieg in der laufenden  Saison der Handball-Bundesliga.
"Das war schon gut", meinte ein zufriedener SG-Trainer. "Abwehr und Torhüter haben sehr gut zusammen gearbeitet, und im Angriff hat ebenfalls alles geklappt, was wir uns vorgenommen hatten." In der Tat war der Tabellenvorletzte in der Campushalle chancenlos. Nur bis zum 7:6 in der 16. Minute hielten die Niedersachsen die Partie offen. Danach kam das gefürchtete Tempospiel der Gastgeber auf Touren, die Eintracht fand weder mit ihrer offensiv ausgerichteten Abwehr vor der Pause noch mit ihrer 6:0-Formation nach dem Wechsel ein Mittel gegen den Flensburger Angriffswirbel. Vranjes konnte es sich sogar erlauben, seinen deutschen Nationalspielern Lars Kaufmann und Holger Glandorf lange Verschnaufpausen zu gönnen und den bislang überragenden Kreisläufer Michael Knudsen nur in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte spielen zu lassen.
Der herausragende SG-Akteur an diesem Abend stand im Tor. 28 Paraden zeigte Mattias Andersson, allein in den ersten zehn Minuten der zweiten Hälfte parierte er acht Würfe, und die SG enteilte von 19:13 auf 24:13. "Wenn wir nicht sieben oder acht Mal frei vor Andersson scheitern, wäre das Ergebnis für uns akzeptabel ausgefallen", klagte Eintracht-Trainer Volker Mudrow. 
Obwohl die SG nach 45 Minuten mit 26:17 vorn lag, nahm Vranjes eine Auszeit, nachdem es einige Minuten auf beiden Seiten wild hin und her gegangen war. "Es gab Tendenzen, dass das Spiel eine andere Wendung nimmt", erklärte der Schwede seine Maßnahme. "Ich wollte aber, dass wir konzentriert zu Ende spielen." Das taten die Flensburger, obwohl der Trainer munter durchwechselte.
"Wir hatten eigentlich ein schwereres Spiel erwartet, nachdem Hildesheim bisher nie höher als mit sechs Toren verloren hatte", sagte Petar Djordjic, der in den ersten 40 Minuten anstellte von Kaufmann im linken Rückraum spielte und sich mit sieben Toren  für das Vertrauen bedankte. Ganz zufrieden mit sich selbst war Djordjic jedoch nicht. "Ich habe bei einigen Würfen nicht nachgedacht, aber es ist normal, das man auch Fehler macht."
"Endlich haben wir wieder einfache Tore erzielt. Das hat in den bisherigen Spielen ja noch nicht so geklappt", freuten sich Rechtsaußen Lasse Svan Hansen über den klaren Heimsieg. "Die erste Welle hat gut funktioniert, und wir haben ein Spiel endlich konzentriert zu Ende gebracht", ergänzte Kreisläufer Jacob Heinl. "Das müssen wir aus diesem Spiel mitnehmen und versuchen noch besser zu machen", meinte Hansen.