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Vranjes fordert "hohes Tempo von Beginn an"

(Flensborg Avis; Volker Metzger) Der Stachel sitzt den Handballern der SG Flensburg-Handewitt immer noch tief. Gehetzt von den Verpflichtungen mit den Nationalteams waren sie praktisch ohne vernünftige Vorbereitung zum wichtigen Liga-Spiel bei den Füchsen Berlin angetreten - und ließen im Kampf um die Spitzenposition wertvolle Punkte beim direkten Konkurrenten liegen.
"Ich schaue aber nicht zurück, sondern blicke nur nach vorne, und da wartet Hildesheim auf uns", betont Ljubomir Vranjes.
Der SG-Coach ist auch noch Tage nach der am Ende unglücklichen 30:33-Niederlage in der Bundeshauptstadt von den Termin-Planer "angefressen", denn "wir hätten dort unter anderen Umständen gewonnen." Der Schwede richtete in den Trainings-Einheiten schnell den Fokus auf das Duell mit dem Aufsteiger aus Niedersachen (heute, 19 Uhr, Campushalle), der zumindest vom Tabellenstand her betrachtet nicht über Erstliga-Reife verfügt.
Doch Vranjes zeigte sich dennoch beeindruckt vom Tabellenvorletzten. "Sie spielen 60 Minuten lang durch, ohne dabei aufzugeben. Das finde ich klasse." Auch wenn sich zählbarer Erfolg für den Klassenneuling bisher nur in zwei Pluspunkten ausdrückt, die Ergebnisse sind trotzdem recht beachtlich.
So stellt die 28:34-Niederlage bei Meister HSV die deutlichste der insgesamt acht Niederlage da. Und mit dem 30:26-Heimsieg gegen Göppingen gelang zumindest ein Überraschungs-Erfolg. "Man kann uns schwer mit Hildesheim vergleichen. Wir haben den klar besseren Kader. Das heißt aber nicht, dass wir keinen Respekt haben müssen. Wir müssen Respekt vor Hildesheim, den Zuschauern und unseren Fans haben", stellt Vranjes unmissverständlich klar. Und der Coach geht noch einen Schritt weiter. "Ich erwarte ein hohes Niveau, und das von Anfang an. Wir werden keinen Zentimeter verschenken."
Bei der Umsetzung kann sich Vranjes auch wieder auf die Dienste von Viktor Szilágyi verlassen. Der Österreicher feierte nach seiner Ellenbogen-Verletzung in Berlin einen gelungenen Saison-Einstand und bestand die "Feuertaufe" bestens. Somit ist der 14-Mann-Kader komplett und gesund am Start, wenn es gilt einen "Klassenunterschied" sichtbar zu machen. Daran dürfte auch ein blaues Auge von Torhüter Sören Rasmussen nichts ändern. Der Däne hatte im Abschlusstraining den Ball ins Gesicht bekommen und verließ die Duburghalle mit einem "geschwollenen Auge".
Wesenlich mehr Probleme hat da wohl Volker Mudrow. Der Eintracht-Trainer muss auf seinen besten Werfer, den Dänen Michael Qvist verletzungsbedingt verzichten. "Wenn es gelingen soll, die SG wirklich zu fordern, müssen in unserer Mannschaft alle Bereiche hundert Prozent Einsatz und Konzentration zeigen. Insbesondere die Rückwärtsbewegung sowie die Defensive insgesamt müssen stimmen."