Mit einem Strahlen auf dem Gesicht ging Kent-Harry Andersson wenige Stunden vor seinem 55. Geburtstag zum "Pausentee": "Wir haben in der ersten Halbzeit Propaganda-Handball gespielt, das war klasse von meinen Jungs." Nach dem Seitenwechsel erzielte der designierte Meister zwar schnell sein 1000. Saisontor, dann stotterte aber der Motor. "Man sah, was möglich gewesen wäre", registrierte TBV-Trainer Volker Mudrow das zwischenzeitliche 20:23. Doch dann mobilisierten die SG - Johnny Jensen und Lars Krogh Keppesen bestritten immerhin ihr 50. Pflichtspiel im Verein - die letzten Kräfte. "Deutscher Meister wird nur die SG", skandierte das Publikum, während TBV-Manager Fynn Holpert anerkennend nickte: "Der SG-Zug rast dieses Jahr durch die Bundesliga - und keiner hält ihn auf." Und an Bord dieses "Expresses" ist man nicht gewillt, noch irgendetwas dem Zufall zu überlassen. Für die Auswärtspartie in Hannover gegen GWD Minden orderte Manager Thorsten Storm gleich zehn Fan-Busse. Derweil "vergoldete" Kent-Harry Andersson sein vorgezogenes Geburtstagsgeschenk: "Die zweite Halbzeit habe ich vergessen - ich nehme nur die erste mit nach Hause."
SG Flensburg-Handewitt - TBV Lemgo 31:25 (17:10)
SG Flensburg-Handewitt: Holpert (27/1 Paraden) - Strand (1), Thorsson, Jensen (4), Christiansen (3/1), Klimovets (1), Stryger (11/5), Jeppesen (6), Lijewski (3), Boldsen (2), Berge
TBV Lemgo: Ramota (13/1 Paraden) - Christophersen (3), Stephan (7/2), Tempelmeier (2), Schwarzer (1), M. Ramota, Zerbe (5), Kehrmann (4), Binder, Lima (3)
Schiedsrichter: Damian/Wenz (Bingen/ Mainz); Zeitstrafen: 4:8 Minuten (Jensen, Lijewski - Zerbe zweimal, Stephan, Kehrmann); Siebenmeter: 7/5:3/2 (Christiansen scheitert an Ramota - Holpert hält gegen Stephan); Zuschauer: 6000 (ausverkauft)